
Ein erster Anstoß, sich mit dem Thema zu beschäftigen, erfolgte im Rahmen einer Amtsausschusssitzung. Den Gemeinden wurde nahegelegt, sich im Rahmen einer Notfallvorsorge in erster Linie mit den Folgen der Problematik eines Ausfalls der zentralen Stromversorgung zu beschäftigen. Dies hätte sehr weitreichende Folgen nicht nur im privaten Bereich. Da dadurch auch die gewohnten Kommunikationswege unterbrochen sein würden, müsste nach Alternativen gesucht werden, um z.B. auch die Einsatzbereitschaft der örtlichen Feuerwehren aufrechterhalten zu können.
Natürlich hätte das auch weitreichende Folgen im privaten Umfeld der Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinde. Heizungen würden ausfallen, Essenszubereitung wäre stark eingeschränkt, medizinische Versorgung wäre in Teilen kaum noch möglich und Vieles mehr.
Wie es auch schon während der Schneekatastrophe zum Jahreswechsel 1978/1979 beobachtet werden konnte, spielt in derartigen Fällen das Miteinander in der Bevölkerung eine entscheidende Rolle . Um diese Miteinander unterstützen zu können, haben sich Vertreter der Gemeinde mit der Führung der Feuerwehr und dem Leiter des Wasserwerks in Mohrkirch, Niko Vogt, zu einem Gedankenaustausch getroffen. Dabei wurden in einem ersten Schritt Informationen zusammengetragen und erste Vorsorgeschritte verabredet.
1. Die Sirenenalarmierung kann in Rügge, da wir über eine über einen Akku gepufferte digitale Sirene verfügen, noch über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden.
2. Die Belieferung mit Lösch- und Trinkwasser ist auch bei Ausfall der elektrichen Versorgung auf längere Zeit gewährleistet.
3. Bei Ausfall der gewohnten Kommunikationswege muss für eine Verbreitung von Information auf kurzem Wege gesorgt werden. Dies soll erreicht werden dadurch, dass in allen Ortsteilen jeweils zwei Haushalte als Leuchtturm-Punkte geschaffen werden, die sowohl der Verbreitung von Informationen wie auch der Entgegennahme von Fragen und Wünschen dienen sollen.
4. Über einen Fragebogen sollen alle Haushalte danach befragt werden, ob jetzt schon absehbar in einem Notfall Hilfe unterschiedlicher Art benötigt wird bzw. selber Unterstützung z.B. durch Bereitstellung von Plätzen am warmen Ofen, die Möglichkeit zur Zubereitung von Speisen oder Unterstützung in medizinischen oder pflegerischen Notfällen geleistet werden kann.
5. Das Dorfgemeinschaftshaus (Alte Schule) soll durch ein Notstromaggregat insoweit ertüchtigt werden, dass die Heizungsanlage und der Herd in der Küche in Funktion bleiben, so dass für Bedürftige sowohl die Möglichkeit der Essensbereitung wie auch ein Aufenthalt im Warmen gewährleistet sind.
Die in der Gesprächsrunde erarbeiteten Informationen und Vorschläge wurden vom stellvertretenden Bürgermeister Frederik Erdmann zu einem Merkblatt zusammengefasst bzw. mündeten in einen Fragebogen. Diese wurden an alle Haushalte der Gemeinde verteilt.
Die erarbeiteten Unterlagen sind hier herunterladbar:
Anschreiben des Bürgermeisters
Merkblatt für Stromausfälle
Fragebogen zur Katastrophenvorsorge
Die Verteilung der Notfall-Unterlagen an die Haushalte ist mittlerweile erfolgt und es sind erfreulicherweise auch schon eine Reihe von Fragebögen wieder zurückgegeben worden.
Auch ein Notstromaggregat für unser ehemaliges Schulgebäude ist inzwischen angeschafft und wird in Kürze an die vorhandene elektrische Anlage angeschlossen.
Das
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge (BBK) gibt auf seiner
Webseite viele wertvolle Hinweise und Informationen zu verschiedenen Notfallszenarien.